Kraxln auf der Wiesn

Bouldern

Kraxlkollektiv: Bouldern für alle

Wir sind eine junge Initiative aus München mit dem Namen Kraxlkollektiv, die ihre Leidenschaft zum Bouldern mit mehr Menschen teilen möchte. Das Kollektiv besteht zu 100% aus ehrenamtlichen Boulderbegeisterten und die von uns erbauten Wände werden NICHT-kommerziell betrieben.


Unser konkretes Ziel ist es mehrere, kostenlose und öffentlich zugängliche Boulderwände in München zu errichten und so ungenutzte Stadtflächen aufzuwerten. Denn, obwohl vielerorts in der schönsten Stadt der Welt in den vergangenen Jahren Boulderhallen eröffnet haben, fehlt es bisher an einem niederschwelligen Angebot, dass allen Bürger*innen kostenfrei zur Verfügung steht und barrierefrei zugänglich ist.
Wir möchten auch bei Menschen, die sich vielleicht Bouldern in Hallen bisher nicht leisten können oder lieber an der frischen Luft als in der Halle sind, die Leidenschaft für diesen Sport wecken. Die erste kostenfreie und allgemein zugängliche Boulderwand mit dem schönen Namen „Lolliblock“ ist bereits auf dem Gelände des Sugar Mountain in München entstanden.
Wir freuen uns über jede Form der Unterstützung. Vor allem beim Bau unserer neuen Wand „Dicker Hans“ auf der Theresienwiese brauchen wir aktuell noch tatkräftige Unterstützung. Meldet euch gerne jederzeit. Wir freuen uns auf euch!

Gerd Müller (R.I.P.)

……..Die Zahl seiner Treffer sagt über den Charakter eines Fußballers weniger aus als die Art, in der er seine Tore zelebriert. Müllers Jubel war anders als das durchchoreografierte und überzuckerte Selbstlob der aktuellen Fußballergeneration, die zur Not auch ein hinter dem Tor deponiertes Smartphone zur Hand nimmt, um die eigene Triumphgeste ins sogenannte Netz zu übertragen. Sieht man aber Müller jubeln, erkennt man den Wandel der Zeit. Er traf ins Tor, und wenn er getroffen hatte, lief er ins Feld zurück, die Arme nach oben gerissen, manchmal erlaubte er sich einen kleinen Sprung. Er sah glücklich aus. Sein Jubel war der nicht kalkulierte und nichts kalkulierende Jubel eines Kindes.…. (SZ 16.08.)

FDP Gratler

Endlich ist geklärt, was FDP-Chef Christian Lindner kürzlich im ZDF-Wahlduell meinte, als er sagte, die FDP habe von allen Parteien „das härteste Klimaschutz-Programm“. Als es im Münchner Stadtrat am Mittwoch um die Verschärfung von Regeln für Investoren im Wohnungsbau ging, leitete nämlich Jörg Hoffmann, der Fraktionsvorsitzende von FDP und Bayernpartei, seinen Redebeitrag so ein: „Nach so viel sozialer Wärme“ werde es Zeit, dass die Grünen-Fraktionsvorsitzende wieder „a bissl friert, darum red‘ jetzt ich“. Zack, war die Temperatur im Saal um mindestens 1,5 Grad gesunken – ein so schneller und effektiver Beitrag zur Rettung des Klimas verdient Lob und Anerkennung.

Dann klagte Hoffmann darüber, dass Investoren von weiten Teilen des Stadtrats nicht als Partner gesehen würden, sondern als Feinde. Gerade habe wieder einer vorgerechnet, welchen Millionengewinn einer dieser Investoren gemacht habe. „Diese Neiddiskussion hab‘ ich satt“, resümierte der FDP-,  „Nur weil man es immer wieder wiederholt, dass man mit e normalen Einkommen in München kei“ Eine 100-Quadratmeter-Wohnung sei für einen „Mittelverdiener“ mit 60 000 Euro pro Jahr „durchaus leistbar“. Er rechnete vor: Mit einem Prozent Kredit-Tilgung pro Jahr sei die Wohnung bei den aktuellen Zinssätzen, schwuppdiwupp, nach 50 Jahren zur Hälfte abbezahlt. Danach kämen die Erben zum Zug. „Die erben eine Eigentumswohnung in dieser Stadt und haben noch die Hälfte des Kreditbetrags von heute offen.“ Bei einer zu erwartenden Inflationsrate von durchschnittlich zwei Prozent sei das dann „völlig leicht, das kann man fast aus der Portokasse zurückzahlen“.

Wenn diese dauerneidischen Mieter sich die Mieten in München nicht mehr leisten können, so darf man die FDP wohl verstehen, dann sollen sie sich halt eine Eigentumswohnung kaufen. Die Argumentation erinnerte Oberbürgermeister Dieter Reiter denn auch an Marie Antoinette: „Wenn sie schon kein Brot haben, sollen sie halt Kuchen essen.“ Die Revolution, die verschärften Regeln für Investoren, auf dass mehr bezahlbarer Wohnraum entstehe, wurde sodann im Stadtrat beschlossen. Nur die Zeit wird zeigen, ob München sich zum rückständigen Kuhdorf wandelt, weil hier künftig keiner mehr ein Haus bauen will. Vielleicht dauert das sogar weniger als 50 Jahre. (SZ 31.07.)