CSU Gratler

„Zuerst das Fressen, dann die Moral“


Der Intendant der Nürnberger Symphoniker, Lucius Hemmer, reagierte auf BR-Anfrage mit Sarkasmus: „Wenn man weiterhin jeden Restaurant-Besuch besser stellt, bleibt uns nur noch, während unserer Konzerte auch Schäufele zu servieren.“ Unzufrieden reagierte auch der Intendant des Nürnberger Staatstheaters, Jens-Daniel Herzog. Kulturbetriebe bräuchten in Bayern eine Perspektive, betonte er. „Aber es hilft nichts, wir hoffen dann eben auf die nächste Woche.“
Der Theatermacher Michael Stacheder twitterte: „Was für eine Farce.“ In Bayern gelte weiterhin: „Zuerst das Fressen, dann die Moral.“ Der Sprecher der bayerischen Kinobetreiber, Florian Mäteling, beklagte: „Es ist wieder ein Vertrösten, es ist wieder ein Warten.“ Das ist zu wenig, um zu überleben.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/corona-regeln-kulturschaffende-veraergert-ueber-staatsregierung,SulJqoZ

SZ

………………….Denn der mutmaßlich ungeimpfte Jahrhundertspieler Djokovic, genannt Djoker, hatte die Papiere nicht beisammen, die er brauchte, um in Australien einzureisen und dort Tennis zu spielen. Dass er gekreuzigt worden wäre, kann nur behaupten, wer die Aberkennung eines Visums mit einer Kreuzigung gleichsetzt – was aber anmaßend wäre gegenüber allen, die schon mal gekreuzigt worden sind. Andererseits ist den Supermegastars im Weltsport und ihren Hintersassen grundsätzlich jeder Maßstab komplett verloren gegangen, dafür ist die Erzählung von Jesus Djoker ein passendes, ein vielsagendes Beispiel. Da hatte früher der Gladbacher Fußballweltmeister Berti Vogts doch einen angenehm klaren Blick auf die Dinge, und vor allem auf das Jesusartige in ihm selbst. Denn Vogts, dem Vielkritisierten und ewig Unterschätzten, rutschte mindestens einmal ein Satz für die Ewigkeit raus: „Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker: Nicht mal schwimmen kann er.“

Keine Frage: die Weisheit eines Fußballgottes. (SZ 10.01.)