Politik

Was man als junger Mensch zurzeit nicht alles ist: ahnungslos und desinformiert, blind gegenüber amerikanischen Konzernen, gekauft oder gleich ein Bot. Wahlweise willenloser Youtube-Zombie oder opportunistischer Schulschwänzer. Die Botschaft aus der Politik an die Unterstützer der größten Protestbewegungen seit Jahren lautet: Husch, husch, zurück ins Klassenzimmer. Wir Erwachsenen klären das hier in Ruhe.

Am Dienstag hat das EU-Parlament die Urheberrechtsreform durchgewinkt. Die mehr als 100 000 vor allem jungen Menschen, die am Samstag zuvor allein in Deutschland dagegen demonstrierten? Die mehr als fünf Millionen Unterschriften einer Petition auf Change.org, übrigens der erfolgreichsten, die die Plattform jemals verzeichnet hat? Egal. Die Alten haben entschieden. So wie die Alten immer alles entscheiden.

Besonders beliebt ist die CDU bei Wählern ab 70. Die werden jetzt erst mal bedient (SZ 30./31.)

2:3

Wenige Minuten blieben noch, Ilkay Gündogan nutzte sie für eine Tanzeinlage. Er drehte sich mit dem Ball um sich selbst, dann hatte er genug getanzt. Er sah die Lücke. Ein feiner Pass durch die Lücke in der niederländischen Abwehr zu Marco Reus, der direkt die nächste Lücke sah. Ein Pass in die Mitte, dort wartete Nico Schulz, der den Ball nur noch einschieben musste.

In der 90. Minute sah Bundestrainer Joachim Löw die Emotionen, die er früher am Abend gefordert hatte. Gündogan, Reus, Schulz und alle anderen aus Löws Mannschaft rannten jubelnd über den Rasen. Spät war ihnen ein weiteres Tor gelungen, nach einer starken ersten und einer schwächeren zweiten Halbzeit, nach einer verdienten 2:0-Führung und einem genauso verdienten Ausgleich. Das Tor von Schulz war das zum 3:2 (2:0)-Endstand, und es rettete nicht nur den Abend, sondern auch den Start eines Projekts, das am Sonntag in Amsterdam das erste Mal ernsthaft geprüft wurde.